Gedichte
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Stockdunkel

Ich laufe.
In die Nacht.
Es ist stockdunkel.
Den Weg spüre ich mehr, als daß ich ihn sehe.
Jeder Schritt ist ein Wagnis.
Er könnte auch ins Leere führen.
In den Graben.
Den Sumpf.
Den Abgrund neben dem Weg, den ich nicht kenne.
Er könnte.
Auch der Graben.
Der Sumpf.
Der Abgrund sind mir ungewiß.
Was weiß ich, wenn es stockdunkel ist.

Ich laufe.
Schon lange.
Oder.
Erst seit kurzem.
Die Zeit vergeht.
Oder gerinnt, wenn es stockdunkel ist.
Unfaßbar wird sie.
Und schwarz.
Vielleicht, daß ich stehe.
Und es läuft die Zeit.
Mit mir davon.

Aus: Jetzt aber kommt Sturm auf, S. 20.

Theater

Kassandra
       wächst aus
       dem Raum heran

Sie tobt
       rast und
       füttert die Bühne

Das Publikum
       ist außer sich
       und nach dem Applaus
       zerfällt es zu Staub

Im leeren Theater
       bleibt Nichts zurück
       als ein Keim
       der Revolution
In den Irrwänden der Kulissen

Und spätnachts
       kriecht der Souffleur
       aus seinem Kasten

Erstveröffentlichung

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